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7. Feb 2017

Kryptowährung

Am 30. Januar lud der tcbe.ch in Bern zur Veranstaltung „Bitcoins und Blockchains: Von der Kryptowährung zu Dezentralen Autonomen Organisationen (DAOs)“. In vier Vorträgen wurde erklärt, wie Bitcoins und Blockchains funktionieren, welche Prinzipien dahinter stecken und welche Chancen diese Technologien bieten (http://www.tcbe.ch/veranstaltungen/bitcoin-blockchain.html).

Im ersten Vortrag erklärte Raphael Voellmy von der Bitcoin Association Switzerland auf anschauliche und für Laien verständliche Art, wie Bitcoins funktionieren und was eine Blockchain ist. Auch Smart Contracts und darauf aufbauendende DAOs, Dezentrale Autonome Organisationen, kamen zur Sprache.

Als zweiter zeigte Prof. Dr. Kai Brünnler von der Berner Fachhochschule auf unterhaltsame Weise auf, wie es überhaupt dazu kam, dass die Bitcoin- und Blockchain-Technologien entwickelt wurden. Schritt für Schritt erklärte er, welche Probleme dank dieser Technologien gelöst werden. Spätestens hier wurde klar, dass Blockchain das Potential birgt, die Zukunft radikal zu verändern.

Für all jene, die mit Bitcoins und Blockchain noch nicht vertraut sind, gibt es hier eine übersichtliche Zusammenfassung: https://bitcoin.org/de/wie-es-funktioniert.

Im zweiten Teil des Nachmittags erläuterten Thomas Goetz und Lia Flück von der PostFinance sowie Christian di Giorgio von der Swisscom, welches Potential sie in Bitcoin und Blockchain sehen. Bei PostFinance ist man sich bewusst, dass sich das Bankenumfeld drastisch verändern wird und dass es dabei darauf ankommt, die richtige Balance zwischen Stabilität und Vertrauen auf der einen und Innovation auf der anderen Seite zu finden. Ob diese Veränderungen Richtung Blockchain oder in eine andere Richtung gehen, ist indes noch völlig offen. Die Innovationsabteilung der PostFinance sammelt mithilfe einfacher Prototypen Erfahrungen mit verschiedenen Technologien. Man arbeitet interdisziplinär, agil, baut intern Wissen auf und will so sicherstellen, dass man für neue Trends bereit ist.

Auch bei der Swisscom macht man sich Gedanken dazu, in welchen Geschäftsfeldern in Zukunft Blockchain zum Einsatz kommen könnte. Man ist sich sicher, dass es bald eine Ära von kryptographisch gesicherten Assets geben wird. Diese können sowohl physischer Art (z.B. Schlösser, Herkunft von Diamanten), virtueller Art (eVoting, Gesundheitssystem) oder digitaler Art (Aktien, Verträge) sein.

Vor- und Nachteile

Der grosse Vorteil von Blockchain liegt in der Dezentralisierung: Bis anhin wurden Daten von Institutionen verwaltet (z.B. von Banken). Diese Institutionen halten diese Daten geheim und könnten sie sogar manipulieren. Wenn diese Daten nun via Blockchain verbreitet werden, werden diese Institutionen überflüssig (und damit auch die Gebühren, die wir ihnen zahlen). Die Macht wird dezentralisiert und die Daten öffentlich zugänglich gemacht (es gibt eine Option auf Privatsphäre). Die Daten werden laufend synchronisiert und kryptographisch gesichert, so dass es nicht möglich ist, Transaktionen rückgängig zu machen oder zu fälschen.

Bisher sind Bitcoins und Blockchain vor allem aus dem Finanzbereich bekannt. Doch bei Bitcoins und Blockchain handelt es sich um bahnbrechende Technologien, die sich auf viele Industrien anwenden lassen. So gibt es bereits erste Blockchain-Anwendungen aus anderen Bereichen:

  • Auf https://onename.com/ kann man eine Blockchain-ID erstellen lassen und sich dann mit dieser einloggen. Für jede App ein anderes Passwort speichern wird überflüssig.
  • https://ujomusic.com/ möchte sicherzustellen, dass Musiker für Ihre Songs bezahlt werden.
  • https://followmyvote.com/ hat sich manipulationssicheres eVoting zum Ziel gesetzt.
  • https://slock.it/solutions.html bietet in Zusammenarbeit mit einem deutschen Energieunternehmen die Möglichkeit, Elektroautos an jeder beliebigen Steckdose aufzuladen und den Strom direkt abzurechnen.

Wie bei allen Veränderungen gibt es natürlich auch hier Skeptiker und Gegner. Nebst technischer Nachteile (Einschränkungen beim Speicherplatz, schwer zu verwaltende Berechtigungen, etc.) ist wohl auch das komplexe, doch eher schwierig zu verstehende Konzept von Bitcoins/Blockchain an sich abschreckend. Und die Vorstellung von DAOs, sich selbst regulierenden Systemen, die über Kapital verfügen und eigenmächtig für Dienstleistungen und Produkte bezahlen können, ist zugegebenermassen etwas unheimlich.

Fazit

Es ist kaum abzustreiten, dass Blockchain das Potential hat, einen Paradigmenwechsel herbeizuführen. Viele sind der Meinung, dass diese Technologie die Zukunft sogar noch stärker verändern wird als das Internet.

Dieser spannende Nachmittag hat gezeigt, dass Bitcoin und Blockchain in der Tat interessante Ansätze bieten und durchaus das Potential haben, die Welt zu verändern. Es gilt also, am Ball zu bleiben und diese Technologien im Auge zu behalten.

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